Goethe auf der Wylerbrücke

Es ist der 13. Oktober 1779 – drei wohlgekleidete Herren betreten die Wylerbrücke unten im Talgrund. Einer von ihnen sollte später im Hotel Kreuz in Brienz seinem Sekretär diktieren, wie sie die „furchtbaren Berghänge“ und den Anblick des majestätischen „Olzibachs“ bestaunten – eine Notiz, die ihren Weg in sein Tagebuch fand. Kein Geringerer als Johann Wolfgang von Goethe war es, der auf seiner zweiten Schweizer Reise die Familie seines Pfleglings Peter im Baumgarten in Meiringen suchte. Ohne Erfolg in dieser Angelegenheit, wandte er sich wieder seinem wahren Handwerk zu und verfasste auf dieser Reise sein weltberühmtes Gedicht “Gesang der Geister über den Wassern”.

Wie die Oltschiburg zu Brienzwiler kam

Die Alp Oltscheren ist eine Exklave von Brienzwiler. Diese liegt hinter der Oltschiburg (Schafberg), welche wiederum zur Burgergemeinde Brienzwiler gehört. Der bewirtschaftete Teil der Alp Oltscheren erstreckt sich von Bielen bis Oberfeld (1630-1854 m. ü. M.). Seit 1997 existiert auf der Alp eine Gemeinschaftskäserei, die den schmackhaften Oltscherenkäse produziert.

Urkundlich wird die Alp Oltscheren 1467 das erste Mal erwähnt. Mehrere historische Quellen, wie beispielsweise verschiedene Alprodel, bezeugen, dass das gemeinsame Bewirtschaften der Alp durch die Einwohner von Brienzwiler sowie der Oltschiburg über Jahrhunderte immer wieder geregelt werden musste. So erwähnt beispielsweise ein 15-seitiger Alprodel aus dem Jahr 1613 akribisch, welche Familien wie viel Vieh auf die Oltschiburg treiben durften. Bis heute existieren diverse Auflagen, wie viel Vieh auf der Alp weiden darf. Vor allem, da es sich heute bei Oltscheren um eine geseyete Alp handelt, die aus Nachhaltigkeitsgründen nicht übernutzt werden darf. Somit bleibt die Flora (sowie indirekt die Fauna) an der Oltscheren intakt, und seltene Pflanzen können dort auf einer Wanderung entdeckt werden.

 Es existieren mehrere Erzählungen, wie diese Alp in den Besitz von Brienzwiler kam. In einer Sage wurde die Alp dem Teufel abgekauft bzw. abgeluchst. In einer anderen Erzählung gehörte Oltscheren der Berner Patrizierfamilie von Erlach. Durch ein Familiendrama war Margaretha von Erlach gezwungen, dieses Gebiet für 800 Gulden zu verkaufen, um ihren Ehemann Jost von Rudenz von seiner Blutschuld freizukaufen. Dieser hatte zuvor seinen Schwiegervater, Rudolf von Erlach, erschlagen. In anderen Erzählungen liegt der Kaufpreis mit einem Fohlen sowie dem Muttertier und gedörrten Birnen wesentlich tiefer. Egal welche Geschichte stimmt, noch heute gibt es auf der Oltscheren einen Erlacher-, Ross- sowie Fülliboden.

MINERALIEN ABBAU HINTER DER OLTSCHIBURG

Im Jahr 1830 entdeckten Älpler am Fuss des Oltschikopfs mineralienhaltige Bruchstücke von reinster Durchsichtigkeit. Was sie zunächst für Bergkristall hielten, erwies sich nach dem Verkauf an das Naturhistorische Museum Basel als Flussspat, der zu dieser Zeit für optische Geräte verwendet wurde. Im ausführlichen Bericht der Wyler-Brattig von 2006 ist nachzulesen, wie Jahre später ein Mitarbeiter der Firma Zeiss die Kluft für den kommerziellen Abbau der (vermeintlich) bedeutenden Flussspatvorkommen erschloss.

Flora und Fauna

Die Flora und Fauna in Brienzwiler sowie im umliegenden Haslital ist äusserst vielfältig. Man erlebt sie am besten bei einem Spaziergang oder einer ausgedehnten Wanderung.

Standorte der Virtuellen Tour

Griid

GriidOltschiburgGeheime Flugübung hinter der Oltschiburg mit dem Fieseler StorchAm 19. November 1946 stürzte eine amerikanische Douglas C-53 (Dakota) im unwegsamen Gelände auf 3350 m ü. M. auf dem Gauligletscher ab. Alle Insassen überlebten die Bruchlandung im ewigen...

Schulhaus Fresko

Schulhaus FreskoFresko Schulhaus/Allmendnussen«Gott gab uns die Nüsse, knacken wir sie gemeinsam!»Dieser Spruch begleitet das Sgraffito am Schulhaus Brienzwiler. Es wurde von Heinz Schild und seinen Mitarbeitern anlässlich des Baus der neuen Turnhalle geschaffen.  Die...

Kirche

KircheKircheDie kleine heimelige Holzkirche mit 160 Sitzplätzen wurde mit Beiträgen vom Kanton und dem Synodalrat und mit unzähligen Fronarbeitsstunden der Dorfgemeinschaft erbaut und im Jahr 1940 eingeweiht. Das Baumaterial stammt mehrheitlich aus der Region; wie das...

Dorfplatz

DorfplatzGeschichte zum Wappen„Wyler am Brünig“, wie Brienzwiler früher einmal hiess, lag von alters her an der wichtigen Durchgangsachse des Brünigpasses. Der alte Weg führte von Kienholz (Brienz) über Hofstetten zum Brienzwiler Ortsteil „Schloss“ und anschliessend...

Änderdorf

AenderdorfStart zum ZwerglilochwegDer Rundweg zum Zwergliloch ist eine abwechslungsreiche Wanderung rund um Brienzwiler. Die Dauer beträgt ca. 1 Stunde. FÜR GEBEHINDERTE PERSONEN UND KLEINKINDER NICHT GEEIGNETMit der Postkutsche über den BrünigDie Brünigpassstrasse...